Die Körperkompartimente bei der BIA-Messung

Der Körper wird mit seinen Geweben und Flüssigkeiten in Bereiche eingeteilt, die als Kompartimente bezeichnet werden.

Kompartiment Modell

Die BIA-Messung als einfaches, nicht invasives Verfahren

  • Ausweisung des Ernährungs- und Vitalitätszustandes
  • Präzise, wiederholbare Messung
  • Niedriger Zeitaufwand mit hochinteressanten Ergebnissen
  • Ungeheure Motivation für die Teilnehmer an Diät-, Ernährungs-, Fitness- und Sportprogrammen durch Verfolgbarkeit der körperlichen Veränderungen

Die Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)- Methode

  • Bei der Messung der Widerstände wird über vier Hautelektroden ein homogenes elektrisches Wechselstromfeld mit konstanter Stromstärke in der Testperson erzeugt
  • Durch tetrapolare Elektrodenanordnung wird der ganze Körper erfasst
  • Körperflüssigkeiten sind durch ihren Elektrolytanteil ausgezeichnete Leiter
  • Fett ist als Isolator zu betrachten
  • Die Körperzellen wirken als Kondensatoren und erzeugen einen kapazitiven Widerstand
  • Die BIA-Messung stellt eine Messung der Hydratationszustandes im Körper dar. Daher sind stehende Messungen wegen der daraus folgenden Ungleichverteilung des Wassers (Beispiel: Ödeme) nicht empfehlenswert.
  • Eine genaue Messung erfordert Messpunkte ohne Schweißdrüsen: Fußsohle und Handteller verzerren durch ihren Salzgehalt das Messergebnis (wichtig: elektrolytisches Wasser wird als intrazelluläres Wasser (miss-) interpretiert, was zu einer falschen Muskelanteils-Auswertung führen kann).
  • Die Bioelektrische Impedanzanalyse
  • Die Haut der Fußsohle hat, je dicker sie ist, eine desto geringere Leitfähigkeit. Ältere Personen sind auf stehenden Geräten praktisch gar nicht messbar.
    • Ohne Auswertung des Phasenwinkels kann man gar nicht von einer Impedanzmessung sprechen (die meisten Steh- oder Sitz-Geräte können keinen Phasenwinkel messen).
    • Daher: nur im liegenden Zustand messen (mindestens 5 Minuten, optimal: 20 Minuten) Daher: Elektroden am Hand- und Fußrücken anbringen

Der Phasenwinkel (φ) als wichtigster Parameter für den Ernährungs- und Fitness-Zustandes

Kondensatoren bewirken im Wechselstromkreis eine Phasenverschiebung zwischen Strommaximum und Spannungsmaximum. Da Wechselstrom eine Sinusform hat, wird diese Verschiebung in Grad gemessen und als Phasenwinkel bezeichnet.

Eine reine Zellmembranmasse hätte einen Phasenwinkel von 90°, reines Elektrolytwasser einen Phasenwinkel von 0°.
Der Phasenwinkel ist damit direkt proportional zur Körperzellmasse.
Erlaubt Aussagen über die Membranintegrität der Zellen und den Ernährungszustand..

Normalwert: 5,0 - 7,5°, bei Leistungssportlern bis 9°
Im Falle einer starken Dehydrierung (exsikkose) ist ein kurzfristiger Anstieg möglich.

Zellmembran als Ionengradient zwischen dem Extra- und dem Intrazellulärraum

Ist die Na+- K+- Pumpe gestört (z.B. bei einer unzureichenden Energieversorgung der Zelle) kommt es zur Ionen und Wasserumverteilung vom Extra- in den Intrazellulärraum.

Zellmembran

Der Phasenwinkel als Vitalitätsindex und funktioneller Biomarker des Stoffwechsels

  • Der Phasenwinkel charakterisiert bioelektrische Korrelationen der Zellmembranfunktion. Das erlaubt frühere Einblicke in Körperantworten zu pharmakologischen und anderen Interventionen, verglichen mit anderen Tests. Lukaski 2011, Computational Physiology
  • Der Phasenwinkel ist immer ein Frühindikator dafür, was auf der zellulären Ebene passiert, noch bevor andere Werte dies reflektieren.
  • Ein höherer Phasenwinkel (>5°)ist eng korreliert mit Lebensqualität (z. B. bei Patienten mit konsumierenden Erkrankungen), Muskelstärke und der Funktion des Atmungsapparates.
  • Phasensensitive BIA-Geräte reagieren sofort auf kleinste Veränderungen der elektrischen Eigenschaften der Zellen. So sind früh Störungen der Zellmembranfunktion über den Phasenwinkel identifizierbar.
Frauen Männer Beurteilung
> 7,5 > 7,9 Nur im Leistungssport und bei Bodybuilding
6,5 - 7,5 7,0 - 7,9 "Sehr gut". Ausgezeichneter Ernährungs- und Trainingszustand.
6,0 - 6,4 6,5 - 6,9 "Gut". Hinweis auf regelmäßige sportliche Aktivität. Ausreichende Versorgung mit Makronährstoffen ist anzunehmen.
5,5 - 5,9 6,0 - 6,4 "Befriedigend". Häufigste Werte für den Großteil der Bevölkerung. Hinweis auf mäßige sportliche Aktivität. Grundversorgung mit Makronährstoffen ist gegeben. Ernährungsberatung ratsam.
5,0 - 5,4 5,5 - 5,9 "Ausreichend". Mäßiger Ernährungs- und Trainingszustand. Typisch für Patienten im mittleren Alter mit z.T. einseitiger Ernäh-rung und wenig körperlicher Betätigung. Ernährungsberatung erforderlich.
4,0 - 4,9 4,5 - 5,4 "Mangelhaft". Schlechter Ernährungszustand, typisch z.B. für ältere Patienten mit eingeschränkter Nahrungszufuhr und Beweglichkeit. Ernährungsmedizinische Intervention erforderlich.
< 4,0 < 4,5 "Ungenügend". Sehr schlechter Ernährungszustand. Deutliches Zeichen der Malnutrition. Ernährungsmedizinische Intervention dringend erforderlich.
<2,0 < 2,5 Nur bei Inaktivitätsatrophie mit Muskelschwund (z.B. bei apallischen Patienten).
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